Erster Erfahrungsbericht

Alles rund um den Start eines neuen Aquariums mit der TRITON Methode
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universaldilettant
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Erster Erfahrungsbericht

Post by universaldilettant » Wed May 18, 2016 5:11 am

Liebe Triton Anhänger und die die es werden wollen,

Mein neues Becken steht jetzt seit 3 Monaten und so ist es Zeit für einen Erfahrungsbericht:

Zunächst vielen Dank an Linda und Eshan und Urs Tinner die sich telefonisch immer wieder Zeit für Tipps und Coaching genommen haben.

Ich habe die gesamte Umsetzung des Projektes streng nach Triton geplant (ok zusätzlich ist da ein UV-Klärer und ein Rollermat verbaut).

Technik:
Hauptbecken: 1800 Liter
2x Pantha Rei Hydro Wizzard
7x AI Hydra HD (LANI war noch nicht lieferbar)

Filteranlage im Keller:
Dreambox XXL 3 Meter (Wasservolumen ca. 900 Liter)
davon Algenrefugium 90x70cm mit einem Wasserstand von 25cm beleuchtet wird mit Giesemann 6x T5
Abschäumer RE 250 Bubble King mit RD Spedy 3
3x Medienfilter von RE (1x Phosphat Adsorber, 1x Kohle, 1x Reserve)
Abyzz A400 Rückförderpumpe
DeBary 55 W UV Klärer (in Reserve)
Theiling Rollermat Filter im Bypass

Das Becken wurde zunächst befüllt und der Salzgehalt eingestellt. Als das Wasser Temperatur hatte wurden insgesamt 120kg Lebendgestein (Chirstmas Rock aus Cairns) in das Becken eingebracht. Danach im Hauptbecken CaribSea Live Sand auf einer Höhe von 2cm. Um es zu dokumentieren habe ich täglich Ammoniak, Phosphat, Nitrat und Nitrit sowie KH gemessen. Bereits nach 4 Tagen bemerkte ich, dass die KH sinkt, ich also somit bereits einen Verbrauch hatte. Nährstoffe waren zu keinem Zeitpunkt nachweisbar. Wäre da ein Peak gewesen, so hätte ich ihn vermutlich verpasst. Hier wurde nun das Refugium mit Drahtalgen bestückt.

Nach ca. 10 Tagen habe ich den KH Wert auf 8 eingestellt. Nun folgte der 1. Besatz mit 30 mexikanischen Turboschnecken, 4 grabenden Seesternen und 2 Herzseeigeln. Die nun wachsenden Fadenalgen wurden fleissig abgegrast.

Der erste Wassertest stand an. Bis auf leicht erhöhte Aluminiumwerte und etwas zu hohes Vanadium war alles im grünen Bereich. Das Aluminium korrigiere ich beim nächsten Adsorberwechsel auf RowaPhos.

Ich begann nun auch mit 10ml/100l BaseElementz zu dosieren, Die KH hielt sich absolut stabil.

Mit einem mulmigen Gefühl (so schnell kenne ich das nicht) folgte nun der Fischbesatz. (u.a. mit A. achilles, A. leucosternon, etc.) Die Fische waren problemlos einzusetzen und die Vergesellschaftung bereitete keinerlei Probleme. Sofort wurde der Aufwuchs abgegrast.

Die von mir laufend gemessenen Werte allesamt zufriedenstellend bzw. keine Werte messbar. (Phosphat, Nitrit, Nitrat)

3 Wochen später - es folgt der nächste Wassertest bei Triton: Aluminium nur noch gelb, der Rest weiter im grünen Bereich.

Es folgt der erste Korallenbesatz mit LPS. Mittlerweile waren alle Fadenalgen verschwunden. Die Fische hielten sich prächtig und auch die Korallen zeigen sehr gute Polypenbilder. Eine SPS aus dem alten Becken welche sich komplett braun gefärbt hatte, stand innert 2 Tagen wieder komplett in weiss da und die grünen Polypen standen in voller Pracht.

In der Folge wachsen nun aber wieder vermehrt Fadenalgen auf dem Lebendgestein. Diese sind aber weisslich transparent.

Anfang Mai erfolgt dann der Rückschlag:
Ich komplettierte den Besatz mit einem Schwarm Pseudanthias. Zwei Tage später die Kathastrophe. Der komplette Fischbesatz ist infiziert mit Oodinium oder Cryptocarion. Innerhalb von 10 Tagen versterben 3/4 aller Fische und vermutlich wird sich auch der Restbesatz nicht halten. Ein Bild des Schreckens und des Grauens!


Zusammenfassung:
Ich würde nie mehr etwas anders machen und immer wieder nach der Tritonmethode verfahren. Die Korallen stehen prächtig da. Auch die "heiklen" Fische so schnell in das Becken zu setzten ist meines Erachtens der Schlüssel zu Erfolg. Die Doktoren hatten über Wochen genügend Algenaufwuchs und waren so systematisch an Futter zu gewöhnen.

Nach der Erfahrung mit dem Verlust des gesamten Fischbesatzes heisst die Konsequenz QUARANTÄNEBECKEN. Ich werde kein einziges Tier mehr in das Aquarium setzen, ohne vorher eine Quarantäne zu durchlaufen. Im Riffaquarium ist eine Behandlung schlicht nicht möglich und auch die UV-Anlage hilft da nur wenig bis nichts. Also auf ein Neues!


Fragen an Linda und Triton:

Fadenalgen:
Soll man die Fadenalgen (braun, weiss, glasig) einfach aussitzen?
Im Refugium wachsen zwischen den Drahtalgen ebenfalls Fadenalgen, aussitzen?

Fische im Quarantänebecken:
Salzgehalt niedrig halten?
Präventiv Medikamente verabreichen?
Kupfer?


Ich danke für Euer Feedback.

Liebe Grüsse
Adrian

Sven1912
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Re: Erster Erfahrungsbericht

Post by Sven1912 » Wed May 18, 2016 6:26 pm

Hallo Adrian ,

Fadenalgen kannst du aussitzen, hab ich auch gemacht, allerdings haben die sich bei mir nur im Refugium gebildet und danach auf ihnen Cyanos. Kann man aber alles aussitzen ;-)

VG

Sven

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Marco H.
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Re: Erster Erfahrungsbericht

Post by Marco H. » Thu May 19, 2016 12:56 am

Hi Adrian,

erstmal guter Bericht und danke, dass du uns teilhaben lässt. Bei dem Teil mit dem Rückschlag bin ich echt ins überlegen gekommen..... wenn ich daran denke wie hemdsärmlich ich so manchen Fisch eingesetzt habe. :? Ohne mir über evtl. Krankheiten Gedanken zu machen...

Finde es immer sehr interessant, wenn jemand ein Becken einfährt und in deinem Fall auch kein Kleines. ;)

Was mich dann aber doch interessiert ist, warum du trotz ausführlicher Beratung etwas von der Triton-Methode abgewichen bist? (UVC und Rollermat)

Würde mich über eine Rückmeldung freuen.

Gruß Marco :geek:
Gruß Marco

www.Natur-Riff.de

Webshop für die Triton Methode

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Linda@TritonHQ
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Re: Erster Erfahrungsbericht

Post by Linda@TritonHQ » Sun May 22, 2016 10:44 am

Hallo Adrian,
danke für deinen Bericht.
Entschuldige bitte meine späte Rückmeldung, wir haben gerade vor der Interzoo extrem viel vorzubereiten...
Oh, das tut mir leid, dass dir das mit den Fischen passiert ist, das ist ja unglaublich viel Pech.

Das Quarantänebecken solltest du ohne Algen fahren, den Salzgehalt würden wir normal halten. Normalerweise keinen Sand in dieses Becken geben, nur wenn du Lippfische einsetzt. Medikamente oder Kupfer sollten nur verabreicht werden wenn die Fische Krankheitserscheinungen zeigen.

Die Fadenalgen kannst du aussitzen. Das Refugium wird mit T5 beleuchtet, oder?

Viele Grüße
Linda

universaldilettant
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Re: Erster Erfahrungsbericht

Post by universaldilettant » Tue May 24, 2016 7:46 pm

Liebe alle, vielen Dank für das Feedback.

@Marco
Ich habe mich für einen UV-Klärer und den Rollermat entschieden, um diese wenn nötig als Werkzeuge einsetzen zu können. Gerade bei den heiklen Acanthurusarten schläft es sich ruhiger, wenn man einen UV-Klärer sein Eigen weiss, auch wenn dieser nicht permanent in Betrieb ist.

@Linda
Ja, das Refugium ist antizyklisch mit T5 beleuchtet. Die Fadenalgen wachsen ohne Farbe, aber breiten sich immer noch heftig im Hauptbecken aus.

Frage:
In einigen Berichten liest man, dass man die Dosierung bei Fadenalgenproblemen aussetzen soll. Ist das eine Option? Und wenn ja, soll ich alle BaseElementz vorübergehend stoppen?
Ist es evtl. angezeigt, den Algen mit einem Mittel entgegen zu wirken und hättet Ihr eine Empfehlung?

Ich werde noch einmal eine aktuelle Wasserprobe zu Euch schicken.

Vielen Dank für eine kurze Rückmeldung und liebe Grüsse

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